Als 1991 der jüdische Grossverleger Robert Maxwell über Bord seiner Luxusyacht ging und einen Herzanfall erlitt, an welchem er starb, berichtete die Israelitische Kultusgemeinde in Bayern über die in Jerusalem stattfindende Trauerfeier: „Eine Beisetzung dieser Art, der Israels Staatsführung beiwohnte und in der Staatspräsident Chaim Herzog den Aufstieg des einst bettelarmen Holocaust-Waisen zu einer ,geradezu mythologischen Figur' gewürdigt hatte, war bisher lediglich Führern des jüdischen Staates vorbehalten.”
Mord oder Selbstmord ?
Wenig später flog auf, dass der so Gepriesene einer der gewieftesten Grossgauner des 20. Jahrhunderts gewesen war. Um seine kriminellen Aktivitäten zu finanzieren, hatte er sogar die Pensionskasse seiner Mitarbeiter geplündert (460 Millionen Pfund, umgerechnet 580 Millionen Euro) und Spendengelder, die für Aktionen der Mutter Teresa bestimmt waren, gestohlen. Sein Presseimperium war mit 4,5 Milliarden Euro Schulden praktisch bankrott. Unmittelbar vor dem Sturz über die Reling seiner Yacht war Maxwell vom US-jüdischen Publizisten und Pulitzer-Preisträger Seymour Hersh in seinem Buch „The Samson Option” als Mitarbeiter des israelischen Geheimdienstes Mossad mit Verwicklung in zahlreiche internationale Affären enttarnt worden. Die Gerüchte, der Yacht-Unfall, bzw. Selbstmord sei inszeniert gewesen, verstummen nicht.
Fanatischer Hass auf Deutsche
Zur Welt war Maxwell 1923 in den Karpaten gekommen. Sein eigentlicher
Name lautete Jan
Ludvik Hoch. Ursprünglich wollte er Rabbi werden. 1939 zog er nach
Frankreich, von dort nach England. Der Zweite Weltkrieg führte ihn als britischen Besatzeroffizier nach Deutschland. Hier muss er wie ein „Wüterich” gehaust haben.
Die „Welt am Sonntag” berichtete 1991: „Er tötete vor den Augen seiner Leute einen deutschen Bürgermeister, der ihm gerade seine Gemeinde übergeben hatte.”
Den Grundstock seines eigenen Verlagshauses schuf er sich, indem er im besetzten Berlin als Presseoffizier unveröffentlichte Manuskripte eines dortigen Verlages „günstig erwerben” konnte. Für Ferdinand Springer, den er in Berlin kennenlernte, organisierte er ab 1947 den Vertrieb in Grossbritannien. 1984 kaufte er die „Mirror-Group” und avancierte zu einem der größten Pressemagnaten der Welt.
Mit Erich Honecker, dessen Erinnerungen er in einer Reihe mit denen Breschnews herausgab, stand er viele Jahre in Kontakt. Die PDS stand ihm Pate, als er sich in den Zeitschriftenmarkt der neuen Bundesländer einschaltete. Nach eigenem Bekunden gibt es zwei Dinge, die Maxwell hasste: Die Steuer und die Deutschen.
Quellen: Umfangreiche Informationen über den Einfluss und das Leben der internationalen jüdischen Prominenz liefert das Lexikon „Wer ist wer im Judentum?”. Den Schwerpunkt des Nachschlagewerks bilden Personen, deren Schicksal mit Deutschland verbunden ist. Erstaunlich ist die große Zahl derer, die aus dem relativ kleinen Kreis von Menschen jüdischer Herkunft in der Bundesrepublik, der DDR und in Österreich in höchste politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Positionen aufgestiegen sind. Der Bogen spannt sich vom kerndeutsch gesinnten Nationalen jüdischer Herkunft bis zum fanatischen Kommunistenführer, vom wissenschaftlichen Wohltäter bis zum Verantwortlichen für Massenmord, vom mutigen Verfechter der Versöhnung bis zum verbissenen Deutschenfeind. So kommen weder blinde Philosemiten noch verbohrte Antisemiten auf ihre Kosten.
|