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Gerhard Johann von Scharnhorst

 

( 1755 - 1813 )

 

Er war einer der ausgezeichnetsten Männer unserer Zeit. Das rastlose, stetige, planvolle Wirken nach einem Ziel, die Klarheit und Festigkeit des Verstandes, die umfassende Größe der Ansichten, die Freiheit von Vorurteilen des Herkommens, die stolze Gleichgültigkeit gegen äußerliche Auszeichnungen, der Mut, in den unscheinbarsten Verhältnissen mit den schlichtesten Mitteln durch die bloße Stärke des GeistesGerhard Johann von Scharnhorst den größten Zwecken nachzustreben, jugendlicher Unternehmungsgeist, die höchste Besonnenheit, Mut und Ausdauer in der Gefahr, endlich die umfassendste Kenntnis des Kriegswesens machen ihn zu einem der merkwürdigsten Staatsmänner und Soldaten, auf welche Deutschland je stolz sein durfte.

Aus einem Nachruf auf Scharnhorst, der 1813 in Berliner und Breslauer Zeitungen veröffentlicht worden ist. Die Hymne gilt einem Manne, dessen Ziel es gewesen ist, »die Armee und die Nation innig zu vereinen«. Er hat ein »Volk in Waffen« geschaffen, wodurch es gelang, die Geißel des Abendlandes, Napoleons Imperialismus, abzuschütteln und auszumerzen.

Gerhard Johann David von Scharnhorst, geboren am 12. November 1755 in Bordenau/Hannover, ist einfacher Leute Kind. 1778 tritt er in hannoversche Dienste, 1801 wird er preußischer Offizier. In den folgenden Jahren wächst der niedersächsische Bauernsohn über sich selbst hinaus und wird zum Wegbahner des preußischen Befreiungskampfes.

Scharnhorst ficht in der unglückseligen Schlacht bei Auerstedt mit. Er wird Direktor des Kriegsdepartements und Vorsitzender der Militär-Organisationskommission des geschlagenen Preußen. 1808 übernimmt er die Leitung des Kriegsministeriums. In genialem Zusammenwirken mit den anderen großen Reformern gelingt es Scharnhorst, das preußische Heereswesen wieder in Ordnung zu bringen. Vor allem leitet ihn die Idee, ein Volksheer mit vaterländischer Gesinnung zu schaffen. Nicht mehr sollen sich mit Geld gedungene oder mit Gewalt gezwungene Soldaten für die Sache eines Fürsten schlagen, sondern alle Wehrfähigen mögen - vom patriotischen Geist erfüllt - für die Freiheit des Vaterlandes fechten.

1810 wird Scharnhorst Generalstabschef, 1813 hat er es listenreich geschafft - an den zahlreichen von Napoleon den Preußen auferlegten Einschränkungen vorbei -, 130 000 Mann schlagfertig auszubilden. Im Diktat Napoleons waren nur etwas mehr als 40 000 Mann zugestanden worden.

Schon frühzeitig drängt Scharnhorst auf das Bündnis mit Rußland zur Überwindung des korsischen Ungetüms. So wird er auch ein Wegbahner der deutsch-russischen Waffenbrüderschaft in den Befreiungskriegen.

Als Generalstabschef Blüchers wird Scharnhorst gleich beim ersten großen Kräftemessen zwischen Napoleons Truppen und den Verbündeten, bei Großgörschen-Lützen, als 120 000 Franzosen 70 000 Befreiungskriegern gegenüberstehen, schwer verwundet. Sein eigenes Wohl hintanstellend, eilt er trotz der erheblichen Schußverletzung weiter, um die Österreicher von der Notwendigkeit des Anschlusses ans Bündnis zu überzeugen. Am 28. Juni 1813 erliegt der tapfere Mann, der als Waffenschmied des Befreiungskampfes in die Geschichte eingehen wird, in Prag der schwärenden Wunde von Großgörschen. Gneisenau ist sein Nachfolger als Generalstabschef des »Marschall Vorwärts«.

Das Glaubensbekenntnis des Scharnhorst:

»Man muß der Nation das Gefühl der Selbständigkeit einflößen, man muß ihr Gelegenheit geben, daß sie mit sich selbst bekannt wird, daß sie sich ihrer selbst annimmt; nur erst dann wird sie sich selbst achten und von anderen Achtung zu erzwingen wissen. Darauf ist hinzuarbeiten, dies ist alles, was wir können. Die Bande des Vorurteils lösen, die Wiedergeburt leiten, pflegen und in ihrem freien Wachstum nicht hemmen, weiter reicht unser hoher Wirkungskreis nicht.«

Max von Schenkendorf sang »Auf Scharnhorsts Tod«:

»In dem wilden Kriegestanze /
brach die schönste Heldenlanze. /
Preußen, euer General. /
Lustig auf dem Feld bei Lützen /
sah er Freiheitswaffen blitzen, /
doch ihn traf des Todes Strahl. /
In den höchsten Bergesforsten, /
wo die freien Adler horsten,/
hat sich früh sein Blick gewandt; /
nur dem Höchsten galt sein Streben, /
nur in Freiheit konnt' er leben, /
Scharnhorst ist er drum genannt.«

 

Scharnhorst in der Schlacht bei Grossgörschen

Scharnhorst in der Schlacht bei Grossgörschen, wo er die zum
Tode führende Verwundung erlitt.

Bild im Großformat

 

 

(Stand: 24.01.2007)

 

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Schlagworte: gerhard johannvon scharnhorst, befreiungskriege,





 

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