Der Roman „Menschenrauch“ beginnt mit einem Gespräch zwischen dem Sprengstoff-Fabrikanten Alfred Nobel und seiner Freundin, der Friedenskämpferin Baronin Bertha von Suttner. Zwei Berühmtheiten. Der eine wegen der Durchschlagskraft seiner Erfindungen, die andere durch die Macht ihrer Worte in dem Antikriegsroman „Die Waffen nieder!“ Es ist das Jahr 1892, und Alfred Nobel gibt sich überzeugt, dass seine Fabriken dem Krieg eher ein Ende setzen als Suttners Friedensbewegung: „An dem Tag, da zwei Armeekorps sich gegenseitig in einer Sekunde werden vernichten können, werden wohl alle zivilisierten Nationen zurückschaudern und ihre Truppen verabschieden.“
Ein 100-jähriger Krieg gegen Deutschland ?
Dieser uns heute sehr einfältig erscheinende Traum hat sich spätestens mit einem der größten Verbrechen an der Menschheit – den Atombombenabwürfen der USA auf Hiroshima und Nagasaki – ebenso als Wahn erwiesen wie die Hoffnung der Baronin auf „Frieden schaffen ohne Waffen“. In dem historischen Roman mit dem Untertitel „Wie der Zweite Weltkrieg begann und die Zivilisation endete“ ergreift der amerikanische Autor Nicholson Baker die Partei der Pazifisten, weil er die menschenverachtende Demagogie und das Streben nach Weltherrschaft der Engländer wie auch der USA durchschaut und zutiefst verurteilt. Diesem Reich des Bösen setzt er die Ohnmacht der Verweigerer entgegen. Es ist die Beschreibung eines „100-jährigen Krieges“, der 1914 vom Zaun gebrochen wurde und bis heute nicht seinen Abschluss gefunden hat.
Der namhafte Schriftsteller beschreibt einen imperialistischen Krieg gegen Völker, die souverän sein wollen. Ein Buch, das viele Fragen aufwirft und erschütternde Antworten gibt. Die hier gebotenen Fakten stimmen nicht mit dem unserem Volk suggerierten Feindbild und der „Kriegsschuld“ überein. Über diese Art von Geschichtsvermittlung sind die herrschenden Kreise hierzulande sicherlich nicht glücklich. Ein US-Amerikaner, der Churchill und Roosevelt als Hauptkriegstreiber sieht? Warum muss die Öffentlichkeit erfahren, dass die beiden gefeierten Repräsentanten von Demokratie und Menschlichkeit in Wort und Tat ebenso überzeugte Völkervernichter wie Antisemiten waren? Sehr beeindruckend ist es, all die Weigerungen der amerikanischen und englischen Regierungen nach Erhöhung der Einwanderquote für Juden zu lesen. „Wir haben unsere Quotenregelung“, erklärte Roosevelt nach dem 9. November 1938. Und Churchill betonte: „England ist kein Einwanderungsland.“
Von Eleanor Roosevelt, dem großen Vorbild von Hillary Clinton, lesen wir, warum sie eine Party-Einladung gern ablehnen würde: „Ich muss auf diese Party bei den Harris’ gehen, obwohl ich lieber am Galgen baumeln würde, als mich dort blicken zu lassen. Fast alles Juden.“
Hat die deutsche Öffentlichkeit nicht längst verinnerlicht, dass Engländer und Amerikaner gegen Deutschland und Japan einen „guten Krieg“ führten? Nicholson Baker fragt: „Wie gut war dieser Krieg eigentlich?“ Er gibt Antwort mit einer Churchill-Passage, in der er das Ziel der Seeblockade gegen Deutschland im Ersten Weltkrieg und deren Weiterführung nach dem Waffenstillstand von 1918 benennt: „Die gesamte Bevölkerung durch Aushungern zur Unterwerfung zu zwingen.“
Wie ein Besessener
Es ist der Hass und die Sehnsucht nach dem endgültigen, vernichtenden Schlag gegen Deutschland, die Churchill schon lange vor Hitlers Machtergreifung umtreibt. Vor allem Churchill wird dem Leser als Besessener vorgestellt, der sich geradezu nach Tod und Leid der deutschen Zivilbevölkerung sehnt, und dem nichts ferner liegen könnte als die Rettung der europäischen Juden. In einem Interview machte Baker deutlich, “dass eine Katastrophe von solchen Ausmaßen mehr als ein Kraftzentrum hat“. Von Anfang an habe Churchill auf einen langen Krieg gesetzt: „Er war derjenige, der mit der systematischen Bombardierung der Städte begann und diese systematisch weitertrieb. Als er im Juni 1940 Premierminister wurde, tat er sofort zwei Dinge: Er ließ die Deutschen in Großbritannien internieren und unter ihnen waren viele Juden. Und er befahl die Bombardierung des Ruhrgebiets.“
In seinem 1929 veröffentlichten Werk „The Aftermath“ über die Geschichte des Ersten Weltkrieges berichtete Churchill über die neue Strategie seiner Kriegsführung: „Es wurde planmäßig und teilweise erfolgreich der Versuch unternommen, ganze Nationen durch Aushungern zu besiegen.“ Und schon damals kündigt der gefeierte „Held“ an, was zu grausamer Wirklichkeit im Zweiten Weltkrieg wurde: Hätten die Deutschen noch bis ins Jahr 1919 weitergekämpft, schrieb er, hätte „extrem giftiges Gas“ jeden Widerstand beendet. „Tausende Flugzeuge hätten ihre Städte zerstört.“
Allgegenwärtiger Völkermord
J. A. Chamier, ein Oberstleutnant der Royal Air Force, gab 1921 öffentlich eine Handlungsanweisung an die britische Luftwaffe, wie mit Stammesaufständen umzugehen sei. Der Kommandeur solle das unzugänglichste Dorf aussuchen, schrieb Chamier, und es mit allen verfügbaren Flugzeugen angreifen. „Der Angriff mit Bomben und Maschinengewehren muss beständig und unaufhörlich, bei Tag wie bei Nacht, auf Häuser, Einwohner, Felder und Vieh durchgeführt werden. Haben sie diese Lektion erst einmal begriffen, wird sich künftig allein die Drohung als wirksam erweisen.“ Gezielter, bewusster Völkermord zur Durchsetzung kolonialer Ausbeutung und imperialer Vorherrschaft!
Allein im Jahre 1925 warf die britische Luftwaffe 150 Tonnen Bomben auf Indien ab. Und am 11. Juni 1927 übte die Royal Air Force in Hendon nördlich von London die totale Zerbombung einer Stadt, trainierten sie für Hamburg, Dresden, Berlin und viele andere deutsche Städte. In dieser Geschichte über die erste Hälfte des letzten Jahrhunderts erscheint ein Mann als blutrünstiges, machtbesessenes Monster. Sein Name ist Winston Churchill. Er liebte das Inferno. Die brennenden Städte. Menschenrauch. Bei ihm kann der US-Chronist kein einziges lauteres Motiv entdecken. „Menschenrauch“ ist ein mutiges Buch, das gängigen Geschichtsfälschungen die Macht der Fakten entgegensetzt.
(Stand: 11.05.2009)
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