Der Jüdischen Gemeinde Berlin droht die Spaltung. Die alteingesessenen deutschen Juden in der Hauptstadt fühlen sich von der großen Zahl zugewanderter Glaubensbrüder aus Rußland an den Rand gedrängt und erwägen den Austritt aus der mit über 11000 Mitgliedern stärksten jüdischen Kultusgemeinde Deutschlands.
Wortführer der Unzufriedenen ist der bekannte Historiker Julius Schoeps, der auch als Vorsitzender der nach dem verstorbenen Zentralratsvorsitzenden Galinski benannten „Heinz-Galinski-Stiftung“ fungiert.
Der im Herbst zum neuen Gemeindevorsitzenden gewählte Gideon Joffe rief die Mitglieder zur Einheit auf. In der 21köpfigen Repräsentantenversammlung stehen seinen Worten zufolge zehn deutsche zehn russischen Delegierten gegenüber, dazwischen stehe er. Deutsch aber müsse wieder als offizielle Sprache in der Gemeinde durchgesetzt werden, so Joffe.
(Stand: 01.03.2006 ) |